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Pater Columban Buhl. Benediktinermönch und Verwalter des Rößlerhofs von 1930 —1979. Heimatbuchautor der Gemeinde Schlier
Pater Columban (Geburtsname Johannes Buhl) wurde am 8. Juni 1902 in Bavendorf als ältester von zwölf Kindern des Lehrers Johannes Buhl und seiner Frau Barbara Buhl geboren. 1922 trat er als erster Novize nach der Wiederbesiedelung des Klosters Weingarten in das Kloster ein und wurde 1929 nach dem Studium der Theologie und Philosophie zum Priester geweiht.
Fast 50 Jahre sorgte Pater Columban als Leiter des klostereigenen landwirtschaftlichen Betriebs „Rößlerhof“ für die Ernährung der Klosterangehörigen. Der landwirtschaftliche Musterhof hatte dabei lange Zeit eine starke und segensreiche Ausstrahlung ins schwäbische Oberland, besonders durch die mustergültige Braunviehzucht und die Ausbildung von über 100 Lehrlingen zu landwirtschaftlichen Gehilfen. Für sein vorbildliches Engagement auch in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsamt erhielt er 1977 die Staatsmedaille Baden-Württembergs in Silber.
Pater Columban – meist nur „Der Pater“ genannt – war mit Leib und Seele Seelsorger. In allen um Weingarten liegenden Gemeinden hielt er Gottesdienste in Vertretung und blieb vielen Ministranten besonders durch sein Fortbewegungsmittel – eine BMW Isetta 250, die immer wieder durch sie tatkräftige Starthilfe benötigte – in bleibender Erinnerung.
Er war beliebter Beichtvater und Ratgeber für viele innerhalb und außerhalb des klösterlichen Lebens. Ein besonderes Anliegen war ihm auch der Neubau der Kirche Mariä Himmelfahrt in Unterankenreute in den Jahren 1955-57, für deren Finanzierung und Erbauung er sich zusammen mit Pater Laurentius tatkräftig einsetzte. Pater Columban war vielseitig interessiert, betrieb für viele Familien Ahnenforschung, nahm sich der Geologie, Archäologie und Geschichte Oberschwabens an und nach jahrzehntelangen Recherchen widmete er 1985 der Gemeinde Schlier ein Heimatbuch. Mit der Gemeinde verband ihn auch besonders die Tätigkeit seines Bruders Franz Buhl, der über Jahrzehnte in der Schule als Lehrer und Rektor sowie für die Kirchengemeinde als Organist und Chorleiter tätig war. So gestalteten sie gemeinsam viele Gottesdienste.
Bis zu seinem Tod am 27. November 1991 versah er verlässlich und mit Hingabe, getreu dem benediktinischen Leitspruch „Ora et labora“, seine Dienste innerhalb und außerhalb des Klosters Weingarten.
Leider gibt es wenig Abbildungen über das Wirken des Paters auf dem Rösslerhof oder Bilder, die ihn in seiner seelsorgerischen Tätigkeit zeigen. Eine Ausnahme bildet diese kurze Video (00:19 MInuten) aus dem Archiv der Familie Buhl, welches den Pater, unter anderem in seiner Isetta, zeigt.
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