Hauptbereich
Sebastians-Kapelle
Text: Hans Sterk
Die Sebastians-Kapelle ist die Erfüllung eines Gelübdes des Fuhrunternehmers und Rosshändlers Weikert aus Hintermoos. Ein schwerer Unfall beim Holztransport veranlasste ihn – sollte er überleben – an dieser Stelle eine Kapelle zu Ehren des Hl. Sebastian zu erbauen. Und er hielt Wort: In kurzer Zeit entstand die Kapelle auf dem Grundstück des Bauern Johann Neser.
Die Kapelle wurde zur Zuflucht Vieler, die um Segen für Haus und Hof baten. Die Tradition der jährlichen Wallfahrt zur Kapelle begründete der Überlieferung nach eine Bäuerin aus Vogt, die damit ebenfalls aus Dank für widerfahrene Hilfe begann. Bis heute findet die Prozession am Samstag vor oder nach dem Sebastianstag am 20. Januar statt und wird mitten im Winter grundsätzlich bei jeder Witterung durchgeführt.
Eine Holzplastik des Hl. Sebastian war lange Zeit ihr Herzstück, nach wiederholtem Diebstahl wurde diese durch ein Gemälde ersetzt. Eine der ersten gestohlenen Statuen konnte nach Jahren von der Polizei wiedergefunden werden und wird nun jährlich in der Kirche vor der Prozession und an der Kapelle zur Prozession aufgestellt.
1969 kam ein Wagen in der Kurve ins Schleudern, rutschte auf die Kapelle und beschädigte sie schwer. Bereits am 21. Januar 1971 konnte die durch einen Neubau ersetzte Kapelle eingeweiht werden. Sie wurde etwas abseits von der Straße oben auf einen Hügel versetzt.
Johann Neser übergab im Jahr 1922 das Waldstück mit der Kapelle an seinen Schwiegersohn Josef Sterk. Bis zu seinem Tod im Jahr 1973 kümmerte er sich fürsorglich um den Erhalt und die Pflege der Kapelle. Ein Dienst, den Familie Sterk bis heute ehrenamtlich ausführt.