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„Steinzeit – Das Experiment“ bei Fuchsenloch: Wie haben die Menschen vor 5000 Jahren gelebt?
Text: Steffi Lippmann
Am 30. Juli 2006 begann das große Experiment des SWR: die Dreharbeiten zu „Steinzeit – Das Experiment – Leben wie vor 5000 Jahren“ starteten im Altdorfer Wald.
Teilgenommen haben zwei Familien, die noch weitere drei Freunde mitbrachten. Sie bildeten einen soliden kleinen Steinzeit-Stamm von dreizehn Menschen und lebten für zwei Monate unter steinzeitlichen Bedingungen. Vor den Dreharbeiten lernten sie grundlegende Fertigkeiten, die für den Steinzeitalltag gebraucht wurden, wie Feuermachen oder Kochen mit Keramikgefäßen.
Natürlich gab es auch tierische Bewohner im Dorf: Zum Stamm gehörten auch zwei Wollschweine und zwei Urkühe, die während dieser Zeit gehegt und gepflegt werden mussten. Im Gegenzug profitierten die Bewohner von frischer Milch und Schweinefleisch. Außerdem wurde der kleine Weiher mit Fischen besetzt. Neben der dorfeigenen Viehzucht bekamen die Steinzeitler noch getrocknetes Rindfleisch und ein Getreidefeld. Sogar die Kleinen konnten sich im Dorf beweisen und sammelten fleißig Beeren und Pilze. Was die Probanden jedoch nicht wussten, ausgerechnet dieser Sommer sollte sich als kältester Sommer seit Jahren herausstellen …
Der SWR begleitete das komplette Experiment mit Kameras und zeichnete jedes Detail akribisch auf. Als wäre dies nicht schon genug Beobachtung, sorgte zusätzlich noch der Archäologe und wissenschaftliche Berater Prof. Dr. Gunter Schöbel dafür, dass das Projekt möglichst authentisch umgesetzt wurde.
Es gab eine Woche Vorbereitung, bevor die Probanden in das Steinzeitdorf im „urzeitlichen Wald“ bei Fuchsenloch einzogen. Das Dorf bestand aus einem Haupthaus, einem Vorratshaus, sowie einem noch unvollendeten Haus. Hier durfte der neu gebildete Stamm nun ganze zwei Monate unter prähistorischen Umständen leben. Glücklicherweise konnten die Steinzeitler direkt beweisen, was sie auf dem Kasten hatten, denn Regen gab es in diesem Ausnahmejahr zu genüge – es regnete gleich 4 Wochen am Stück! So kam es wie es kommen musste: die Strohdächer konnten den Regen nicht abhalten und man war gezwungen, sie künstlich abzudichten. Drei Wochen nach Beginn zogen zwei der Abenteurer zu Fuß nach Südtirol und versuchten sich an einer Alpenüberquerung in steinzeitlicher Ausrüstung – unglaublich!
Das Team des SWR hat in dieser Zeit in der Pension Fuchsenlohe gelebt, gedreht und die Filme geschnitten. Der vierteilige Dokumentarfilm wurde erstmals im Mai und Juni 2007 im „Ersten“ gezeigt und ist dort noch über die Mediathek abrufbar.
Weitere Informationen: Hier geht es zum Beitrag „Fuchsenloch – ein Weiler für eine Gräfin“.